Datum: 03.09.2020
Wetter: Dauerregen, 14 Grad.
Besondere Vorkommnisse
Es hat wirklich den ganzen Tag geregnet. Wir waren froh, nicht auf dem Rad zu sein, sondern uns voll und ganz dem Weltkulturerbe widmen zu können.
Zeche Zollverein, unbedingt einen mindestens 2-Tages-Aufenthalt wert. Toll!
Die Übersichtskarte - uns ist klar, wir können nicht alles sehen.
Wir haben schon am Vortag die Tickets für zwei Führungen gekauft und starten um 11:30 Uhr mit der ersten "Durch Koksofen und Kokerei".
Wir treffen uns um 11:15 Uhr vor dem Haupteingang der Kokerei, um vor der Führung die "Corona-Formalitäten" (sprich Kontaktdaten) zu erledigen. Die Gruppen sind auf 9 Personen beschränkt.
Bilder links: Wir blicken auf einen kleinen Teil der insgesamt 304 Koksöfen. Der Kohlestaub und die kleinen Kohlesteine wurden 16 bis 18 Stunden bei 1.200 Grad "gebacken". Ein Koksofen ist 45 cm breit, 6 Meter hoch und 12 Meter lang.
Bilder rechts: die "Rückseite" der Koksöfen, auf welcher der fertig gebackene Koks mit großen Metallschiebern auf die Löschwagen geschoben wurde.
Auf dem Dach der Koksöfen, die von oben über Schächte neu befüllt wurden, sobald sie leer waren (365 Tage im Jahr in 3 Schichten).
Ein Schnitt durch die Koksöfen. Die schmalen Spalten sind die Öfen in sich, die dicken Steine waren die "Heizeinheiten".
Der "Koksschieber".
In der besten Zeit der Kokerei arbeiteten 1.000 Menschen in drei Schichten hier. Die Kokerei wurde 1996 endlich stillgelegt.
Die Führung dauerte gut 1 Stunde, wir machen eine Mittagspause in Halle 12 (es regnet immer noch).
Um 14:00 Uhr starten wir unsere Führung "Über Kohle und Kumpels". Wir steigen auf in den Förderturm am Schacht XII auf ungefähr 35 Meter Höhe und "begleiten" den Weg einer gefüllten Lore, die aus 1.290 Metern hochgefördert wurde.
Wir sind echt beeindruckt, zumal die Führung auch mit (simulierten) Geräuschkulissen untermalt war.
In den Spitzenzeiten der Zeche waren 6.000 Menschen mit dem Kohleabbau beschäftigt.
1986 wurde die Zeche bereits stillgelegt.
Kleines Werkzeug.
Wir können uns kaum vorstellen, unter welchen Bedingungen die Menschen hier gearbeitet haben. Schon mit 14 Jahren fingen die Jungen hier an.
Die heilige Barbara als Schutzpatronin der Bergleute.
Nach der zweiten Führung besichtigen wir das Ruhr-Museum. Allein dafür braucht man eigentlich einen ganzen Tag.
Von der Steinzeit ....
... über den Zeitungsdruck ...
... bis heute ist wirklich alles an Exponaten rund um das Ruhrgebiet in dem Museum zu sehen. Toll!
Wir stehen in 47 Metern Höhe auf dem Dach des Ruhr-Museums. Leider ist der Blick durch die Regenwolken nicht so klar, aber es lohnt sich trotzdem.
Das Förderrad am Schacht XII bringt auch heute noch die Menschen auf 1.090 Meter Tiefe. Zur Überwachung der Wasserhaltungsmaßnahmen (Grubenwasser, welches kontinuierlich abgepumpt werden muss), die auf Dauer durchgeführt werden müssen.
Der Blick von oben auf das Zechengelände, allerdings ohne Kokerei.